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Stadtteil Tabor soll weiter massiv zugebaut werden

Ringer & Spöck: Kein Platz mehr für Spielplätze und Erholungsflächen?


„Es war damals beim Verkauf des Kasernenareals ein Riesenfehler der Stadt, dieses Areal nicht selbst zu erwerben. So hätte dies zukunftsweisend, mit viel Grünraum und einer Einsatzleitzentrale für alle Blaulichtorganisationen entwickelt werden können“, so der Steyrer ÖVP-Fraktionsvorsitzende Markus Spöck.

Zwischen dem Einkaufszentrum „Hey“ und der neu entstandenen Solaris-Wohnbebauung soll nun auf der von Quaderna vorhandenen Restfläche der Kaserne nun die nächste große Bebauung erfolgen. Auf dem derzeit noch leerstehenden Areal ist eine weitere Wohnbebauung vorgesehen, ebenso sollen weitere Gastronomie-, Dienstleistungs- und Handelsflächen laut Projektverfasser entwickelt werden. Denn neben der nunmehr bereits verbauten Solaris-Siedlung entstehen so nochmals weitere 210 Wohneinheiten. Auch mehrere Büros und Geschäfte sind geplant, ein weiteres neues Hotel und ein Fitnessstudio. Weitere 450 Parkplätze sollen großteils in einer Tief- und Hochgarage entstehen.

„Dass bei der Wohnbebauung Gründächer vorgesehen sind, ist zwar grundsätzlich begrüßenswert. Äußerst negativ fällt jedoch auf, dass die Bebauung eine extrem hohe Dichte aufweist“, kritisiert Stadtparteiobfrau Judith Ringer. Mit einer geplanten Baumasse (Bruttogeschoßfläche) von knapp 39.000 m² auf einem insgesamt nur 18.384 m² großen Planungsgebiet bleibt kaum Platz für Erholungs- oder Grünflächen. Das vom Projektbetreiber genannte „Urban Village“ wird somit fast zur reinen Betonwüste.

„Ich vermisse bei dieser sehr großen Wohnanlage einen Spielplatz für Kleinkinder und einen Funcourt für Jugendliche. Und viel mehr Grün, sodass man auch Platz für Ruhe und Erholung zwischen den Bauten finden kann. Auch sollte aufgrund der zu erwartenden weiteren Klimaerwärmung eine entsprechende Baumbepflanzung selbstverständlich sein“, so Spöck. Diese massive Überbebauung wird neben den bereits bestehenden und weiteren geplanten Riesen-Betonklötzen dann überhaupt keinen Platz mehr für Grünraum oder Spielplätze zulassen, „es wird zugepflastert, als gäbe es keinen Morgen danach“.

Natürlich können Baulücken innerorts geschlossen werden. Mit ein bisschen Maß und Ziel kann ein schöner luftiger urbaner Raum entstehen, wo man nicht gleich beim ersten Mal hinsehen das Gefühl hat, der Projektbetreiber hat nur seine Gewinnmaximierung im Auge“, so Spöck.

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